Zeitplan
Tressin appelliert an die IG Metall
Tressin: „Wir dürfen bei der nächsten Tarifrunde die Balance nicht verlieren“
Der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Rhein-Wupper e.V. appelliert mit allem Nachdruck an die IG Metall, bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit nicht unnötig noch weiteres Terrain zu verlieren. Deshalb zeigt das heute vorgelegte Angebot auch schon jetzt die Grenzen auf, was unter Berücksichtigung der aktuellen Risiken gerade noch möglich ist, so der Verbandsgeschäftsführer Rechtsanwalt Andreas Tressin. Die IG Metall muss ganz einfach zur Kenntnis nehmen, dass bei den Wettbewerbern die Lohnstückkosten in den letzten Jahren gefallen sind, die anderen also aufholen. Überhaupt ist der Wettbewerb hart wie nie, die Unternehmen müssen sich also Erfolg und Wachstum schwer erarbeiten. Und der Weg ist noch steiniger geworden, nachdem im letzten Jahr die Unternehmen mit 4,3 % nicht nur die höchste Lohnsteigerung in der Metall- und Elektroindustrie seit 20 Jahren, sondern auch noch die teureren Branchenzuschläge der Zeitarbeitsbranche zu verkraften haben. Es gelte deshalb in dieser Tarifrunde die richtige Balance zwischen internationaler Wettbewerbsfähigkeit, fairem Grundentgelt und einer Verbesserung der Investitions- und auch der Kreditrahmenbedingungen zu finden. Wichtig ist vor allem die enorme Spreizung von Branchen- und Firmenkonjunkturen mit flexiblen Elementen und Differnenzierungsmöglichkeiten abzubilden. Es ist nun einmal Fakt, dass es in der M+E-Industrie nicht nur BMW, Mercedes oder Audi gibt. Gerade bei den Automobilisten sind viele zudem in Südeuropa gefangen und stehen vor großen Problemen. Die Tarifpolitik muss deshalb alles tun, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit Arbeitsplätze zu sichern und darf keinesfalls die Beschäftigung durch einen unangemessenen, übertriebenen Kostendruck weiter belasten. Es ist eine Binsenweisheit: Sichere Arbeitsplätze sind die nachhaltige Basis für Konsumentenvertrauen und Konsumausgaben. Überzogene Lohnerhöhungen dagegen kosten Arbeitsplätze und vernichten Kaufkraft. Es darf deshalb nicht darum gehen, ausschließlich den immer kleiner werdenden Kuchen zu verteilen, sondern vor allem darum, ihn größer zu machen.