13/08/2014

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Datum

Stellungnahme des Geschäftsführers der Unternehmerverbände Rhein-Wupper

Rente mit 63

Die aktuellen Zahlen sind besorgniserregend: bis Ende Juli haben bereits 85.000 Beschäftigte die abschlagsfreie Rente mit 63 beantragt. Meine Befürchtung ist, dass der Trend einer vorzeitigen Rente weiter anhalten wird, denn die Rente mit 63 ist ein Geschenk vor allem für die gut versorgten Facharbeiter, die zwar könnten, aber ggf. nicht mehr wollen. Die größte Gefahr sehe ich neben den aktuellen Klagen des Speditionsgewerbes vor allem aber auch in den MINT-Berufen, also bei Mitarbeitern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Allein in der Metall- und Elektroindustrie könnten bundesweit von jetzt auf gleich bis zu 45.000 Menschen sich aus den Betrieben verabschieden. In den nächsten zehn Jahren können das insgesamt 200.000 werden. Diese qualifizierten Fachkräfte werden uns fehlen und sie sind auch nicht ersetzbar. Die Rente mit 63 gefährdet deshalb bereits jetzt alle bisherigen Erfolge der Fachkräftesicherung.

Das bittere ist: bezahlen darf das alles die junge Generation. In wenigen Jahren werden die bisherigen Reserven der Rentenversicherung restlos aufgebraucht sein: Es bedarf keines Mathematikstudiums, um zu sehen, dass die Steuern und Beiträge zwangsläufig steigen werden. Damit bleibt vor allen den Jungen noch weniger netto vom brutto – sie haben, anders als ihre Eltern und ihre Großeltern, deutlich weniger Spielraum für private Vorsorge. Ganz zu schweigen davon, dass sie nicht mit 63, sondern mit 67 eher sogar mit 68 oder noch älter in Rente gehen werden.