28/01/2015

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RA Andreas Tressin:

„Warnstreiks unnötig und unverantwortlich“

„Arbeit sichern, statt niederlegen“

„Als unverantwortlich und einfach nicht fair“ bezeichnet Rechtsanwalt Andreas Tressin, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Rhein-Wupper e.V., die Ankündigung der IG Metall Köln-Leverkusen ovn massiven Warnstreiks in den M+E-Unternehmen in der Region.

Die IG Metall vergibt die Chance, Verhandlungen in einer vernünftigen und sachgerechten Atmosphäre fortzuführen. Dass die IG metall die konstruktiven Ansätze des Lösungsvorschlages der Metall-Arbeitgeber mit Warnstreiks beantwortet, ist eine völlig unnötige Verschärfung der laufenden Tarifrunde und eine enttäuschende Reaktion der Gewerkschaft: Wer bereits seit Wochen vor der ersten Verhandlung Warnstreiks plant, dem muss letztlich ein wirklich schneller Einigungswille abgesprochen werden. Dass es sich um kein faires Angebot der Arbeitgeber handelte, wies Tressin ausdrücklich zurück. Das Gegenteil ist richtig: Alle wirtschaftlichen Daten, Zahlen und Fakten belegen, dass es sich um ein ausgewogenes und für die Arbeitnehmer tragfähiges Angebot handelt. So würden nach der Entgeltsteigerung um 2,2 % im Mai 2014 die Vergütungen jetzt binnen 10 Monaten – trotz magerer Wachstumszahlen – um insgesamt 4,4 % erhöht werden. Damit kommt zusätzlich entsprechende Kaufkraft für die Inlandsnachfrage hinzu, die die IG Metall immer wieder als Stabilitätsfaktor für die Beschäftigten im Land verlangt. Mehr Stabilitätsfaktor ist einfach nicht drin, da dieser bei einem immer brutaler werdenden Preis- und Margenkrieg am Markt erst einmal verdient werden muss.

Die IG Metall sei daran erinnert, dass die Tarifvertragsparteien einen Flächentarifvertrag abschließen und damit Arbeitsbedingungen vereinbaren müssen, die für die gesamte Branche der Metall- und Elektroindustrie vertretbar sind. Wir machen eben nicht nur einen Tarifvertrag für Porsche, sondern auch einen, den Ford verkraften könenn muss.

Die IG Metall solle jetzt mithelfen, unsere Rekordbeschäftigung zu halten und nicht unnötig mit solchen Aktionen die Stimmung vergiften. Tressin erwartet deshalb von der IG Metall, dass sie eine Verschärfung der Tarifrunde durch Streiks unterlässt und sich konstruktiv mit unserem Angebot auseinandersetzt. Die nach wie vor extrem unsichere wirtschaftliche Entwicklung macht einem zügigen und angemessenen Kompromiss notwendig.

Es muss im Übrigen einfach in die Köpfe, dass viele länger arbeiten müssen; denn wir sind auf das wertvolle Know-How unserer qualifizierten Mitarbeiter angewiesen. Wenn schon Übergang in die Rente, dann muss dieser gerechter gestaltet werden und dabei muss es einen Unterschied geben zwischen einem, der nicht mehr kann oder einem, der nicht mehr will. Das Thema Bildungszeit gehört einfach nach Auffassung der Arbeitgeber erst gar nicht in einen Tarifvertrag. Personalbedarfsplanung bzw. Qualifizierung muss sowohl beim ob, als auch beim wie und schließlich auch bei der Bezahlung in den Betrieben bleiben. Mitbestimmungsrechtlich ist hier im Übrigen bereits alles im grünen Bereich, weil betriebsverfassungsrechtlich geregelt. Jede weitere Bevormundung, sei es nun durch den Staat oder die Tarifvertragsparteien, muss unterbleiben. Wer dies in Frage stellt, redet letztlich nur teuren Bildungswüsten das Wort und hiervon haben wir mittlerweile in der Republik wahrlich genug.

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