Mitgliederversammlungen beider Verbände am 11.08.2020

Marc Kretkowski neuer Vorsitzender der Unternehmerschaft Rhein-Wupper e.V.

Arndt Krebs für zwei weitere Jahre als Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Rhein-Wupper e.V. bestätigt

Die in den Unternehmerverbänden organisierten Unternehmerinnen und Unternehmer haben in ihrer jährlichen Mitgliederversammlung, die unter strengen Corona-Regeln bei der Federal-Mogul Burscheid GmbH, A Tenneco Group Company stattfand, Herrn Marc Kretkowski, Geschäftsführer der wupsi GmbH, zum Vorsitzenden der Unternehmerschaft Rhein-Wupper e.V. gewählt. Herr Kretkowski löst damit Herrn Edgar Frank ab, der aber für andere Aufgaben dem Verband als ordentliches Vorstandsmitglied weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung stehen wird. Die Mitglieder dankten Frank für insgesamt 8 Jahre der Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender. In dieser Zeit hat sich der Verband als moderner Dienstleister, vor allem auf den Gebieten des Arbeits- und Sozialrechts und der Aus- und Weiterbildung, in der Region weiterentwickelt. Frank begleitete als Vorsitzender darüber hinaus ganz maßgeblich den Aufbau der Arbeitswirtschaft als weitere Dienstleistung mit der Schwerpunktberatung vor allem bei Optimierungs- und Prozessabläufen, sowie der Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Unternehmen.

Detlev Szczukowski (Winwork PersonalService GmbH) komplettiert als weiteres Vorstandsmitglied den Vorstand der Unternehmerschaft Rhein-Wupper e.V.

Kretkowski beabsichtigt den eingeschlagenen Weg von Herrn Frank fortzuführen. „Wir wollen weiterhin bei der Regelung der Arbeitsbeziehungen und bei der Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen gemeinsam mit unseren Partnern unseren Mitgliedsunternehmen ganz individuelle Lösungskonzepte anbieten. Den Strukturwandel, vor allem bei der Digitalisierung, werden wir auch mit dem Schwerpunkt der arbeitswirtschaftlichen Beratung für die Mitgliedsunternehmen kontinuierlich weiter ausbauen. Das wir im Verband über gute „digitale“ Infrastrukturen verfügen, haben wir ja unter anderem mit einem umfangreichen Rundschreibendienst zur Pandemie in den letzten Monaten bewiesen. So wurden stets zeitnah Newsletter mit rechtlichen Hinweisen und pragmatischen Handlungsleitfäden für die Entscheider in den Betrieben versandt“, so Kretkowski. „Selbstverständlich werden wir auch künftig die Interessen der Unternehmen in der Politik artikulieren, denn die Herausforderungen sind gewaltig, und zwar nicht erst seit Corona. Die Politik muss die Hausaufgaben, die durch die Pandemie liegen geblieben sind, endlich abarbeiten. Dies gilt vor allem für das exorbitante Missverhältnis von Be- und Entlastung der Wirtschaft sowie die bestehenden Wettbewerbsnachteile, die sich aus einem viel zu teuren Standort Deutschland aufgestaut haben. Die Herausforderung der Zukunft besteht darin, dass alle Maßnahmen künftig zum Schutz der Produktion und der Arbeitsplätze wirken müssen, ohne dabei die Effizienz, Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen. Deshalb muss alles, was die Unternehmen behindert, wie beispielsweise die geplanten Einschränkungen von sachgrundlosen Befristungen, gestrichen werden“, so Kretkowski weiter. Insbesondere in Zeiten eines dramatischen Rückgangs von offenen Stellen muss die Bundesregierung vielmehr alles tun, um Neueinstellungen zu erleichtern. Deshalb muss der Arbeitsmarkt gerade jetzt flexibel bleiben, um einen Anstieg der Arbeitslosigkeit dauerhaft zu verhindern.  „Sicherlicht hat sich das Homeoffice in der Coronakrise in vielen Betrieben bewährt. Das heißt aber noch nicht, dass man dieses Instrument gleich zum gesetzlichen Anspruch erklären muss, denn dies würde die personalpolitische und vor allem arbeitsorganisatorische Balance in der betrieblichen Praxis gefährden. Es muss deshalb bei einer „doppelten Freiwilligkeit“ bleiben. Überhaupt kein Verständnis zeigen die Unternehmen für das Vorhaben der Bundesregierung, ein Lieferkettengesetz einzuführen, weil kein Unternehmen für das Verhalten unabhängiger Dritter im Ausland in formale Haftung genommen werden kann und darf. Und auch ein generelles Verbot von Werkverträgen ist allein schon deshalb überzogen, da einige Branchen – wie z.B. der gesamte Montagebereich – ohne dieses Instrument ihr Geschäftsmodel gar nicht mehr fortführen könnten.“

Zum Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Rhein-Wupper e.V. wurde Herr Arndt Krebs wiedergewählt. Herr Hedderich (Federal-Mogul Holding Deutschland GmbH – A Tenneco Group Company) wurde ebenso wie Max Taha (ADT Europe GmbH) als ordentliches Vorstandsmitglied im Metallverband für weitere zwei Jahre bestätigt.

Krebs lobt das Engagement der Unternehmen, die derzeit alles versuchen, Beschäftigte über die Kurzarbeit zu halten. Oberste Prämisse bleibt, die Unternehmen so gut es geht durch die Krise zu führen, ihnen Liquidität und damit ihre Existenz zu sichern. „Die Sozialpartner in der Metall- und Elektroindustrie können dazu in den Verhandlungen ab September 2020 sicherlich einen sehr wichtigen Beitrag leisten“, gab sich Krebs überzeugt. Er sieht die IG Metall in der Pflicht, Verantwortung für den Standort und die Beschäftigung zu übernehmen und vor allem die Realitäten zu erkennen. Denn von einer Normalisierung sind wir noch weit entfernt. Alle Mitglieder aus der Metall- und Elektroindustrie sagen uns, dass ihre Produktion beeinträchtigt ist, es geht nur um das Mehr oder Weniger. Und da werden wir nach den aktuellen Prognosen auch noch nicht so schnell wieder herauskommen. Vielmehr wird es noch mindestens zwei Jahre dauern, bis sich die Wirtschaft von dieser Jahrhundertrezession erholt hat.

Im jüngsten Konjunkturpaket der Bundesregierung hat Krebs viel Richtiges ausgemacht, vor allem die dringend notwendigen Maßnahmen, die helfen, Liquidität zu halten. Was fehlt sind Eigenkapitalhilfen in Form von Zuschüssen. „Unsere Automobilzulieferer hätten sich darüber hinaus auch eine Kaufprämie für saubere Diesel und Benziner gewünscht, die fehlt leider in dem Paket“, bemängelte Krebs. Krebs macht sich darüber hinaus auch um die Unternehmen sorgen, die wie z. B. im Anlagenbau, aufgrund von langlaufenden Aufträgen aktuell noch ganz gut dastehen, aber befürchten zeitversetzt in die Krise zugeraten, wenn aufgrund der Pandemie Folgeaufträge aufgrund fehlender Neuinvestitionen ausbleiben. „Hoffentlich stellt Berlin diesen Unternehmen dann auch noch Unterstützungshilfen zur Verfügung.“