27/06/2013

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Datum

Berufsparcours am 27.06.2013 im Wuppermann Bildungswerk

200 Schüler konnten ein Dutzend Berufe „ausprobieren“ – Unternehmerverbände Rhein-Wupper haben am Donnerstag einen „Berufsparcours“ im Wuppermann Bildungswerk durchgeführt.

Kontakte knüpfen, aber vor allem praktisch erfahren, was ein bestimmter Ausbildungsberuf erfordert: Diese Möglichkeit nutzten am Donnerstag (27.06.2013) rund 200 Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der Leverkusener Realschulen bei einem „Berufsparcours“ im Wuppermann Bildungswerk, den die Unternehmerverbände Rhein-Wupper in Zusammenarbeit mit dem Technikzentrum Minden-Lübbecke veranstaltet haben.

Einige Schülerinnen und Schüler knüpften erste Kontakte in ihrem zukünftigen beruflichen Umfeld, für andere bot der Berufsparcours vor allem die Möglichkeit, sich einen Überblick über das breite Spektrum an Ausbildungsberufen in der Region zu verschaffen und sich durch die praktischen Tests und Übungen gleich ein Bild davon zu machen. Dabei standen ausschließlich berufsspezifische Aufgaben im Vordergrund. An zwölf verschiedenen Stationen konnten die Neuntklässler ihre Talente, Begabungen und Neigungen entdecken.

Am Stand des Burscheider Automobilzulieferers Federal-Mogul übten sich die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel im Ab-Isolieren von Leitungsenden – eine typische Praxisaufgabe für Elektroniker. Außerdem wurde durch praktisches Arbeiten an einer Spindelpresse der Beruf des Industriemechanikers für die Schüler erlebbar gemacht.

Mit einer Versuchsreihe zur Zuckerbestimmung und mittels Glasmontagearbeiten hat die Leverkusener Currenta GmbH die Berufsbilder „Chemielaborant“ und „Chemikant“ vorgestellt. Gleichzeitig erfuhren die Jugendlichen von den guten Perspektiven dieser Berufe. An der Station des CBT-Wohnhauses Upladin mussten Schüler viele verschiedene Kräuter und Gewürze an Farbe, Form und Geruch erkennen – wer hier mit Begeisterung viele Treffer landete, für den kommt vielleicht eine Ausbildung zum Koch in Frage.

Nicht nur für die Jugendlichen, auch für die teilnehmenden Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie, dem Handwerk, der Chemie und weiterer Branchen hat sich der Berufsparcours gelohnt: sie konnten sich unmittelbar vor Ort einen persönlichen Eindruck von den Jugendlichen machen.

„Der Berufsparcours ist für die Jugendlichen auch deshalb eine gute Hilfestellung für die schwierige Frage der Berufswahl, weil er das Blickfeld erweitert“, so Joachim Pfingst, Geschäftsführer des Wuppermann Bildungswerks: „Denn leider stellen wir immer noch fest, dass sich das Interesse vieler Jugendliche auf zu wenige Berufe konzentrieren. In anderen Bereichen herrscht deshalb ein Mangel an Ausbildungsbewerbern. Die Engpässe in den MINT-Berufen sind besonders groß, also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – gleiches gilt für die Pflegeberufe.“

Der Berufsparcours ist darüber hinaus auch dafür geeignet, die eigenen Stärken und Neigungen kennenzulernen und mit diesem Wissen die richtige Berufswahlentscheidung treffen zu können“, so Pfingst weiter: „Denn die Jugendlichen müssen wissen, was in der Ausbildung auf sie zukommt oder was in einem Studium von ihnen erwartet wird. Nur dann kann ein erfolgreicher Abschluss erreicht werden. Dass hier nach wie vor große Defizite bestehen, das belegen die leider immer noch hohen Abbrecher-Quoten sowohl in der betrieblichen als auch in der universitären Ausbildung.“

Die Unternehmerverbände Rhein-Wupepr haben den Berufsparcours nach der Premiere im vergangenen Jahr beim „Tag der Ausbildung“ nun zum zweiten Mal in Leverkusen durchgeführt:

„Unsere Mitgliedsunternehmen leisten mit dem Berufsparcours eine sehr praxisorientierte Hilfestellung für die Berufswahlfindung“, so Andreas Tressin, Geschäftsführer der Unternehmerverbände Rhein-Wupper: „Ein erfolgreicher Übergang von der Schule in den Beruf wird auch für die Unternehmen der Region immer wichtiger, denn die Nachfrage nach Fachkräften wird zukünftig in noch mehr Bereichen größer sein als das Angebot. Daher bedarf es einer sinnvollen, abgestimmten Kombination unterschiedlicher Strategien, Interventionen und Verhaltensweisen, die gemeinsam von dem familiären Umfeld, von Schule und Bildungsträgern, Unternehmen, Politik, Verbänden und nicht zuletzt von den Jugendlichen selbst umgesetzt werden muss. Der Berufsparcours ist in diesem Rahmen ein besonders erfolgreiches und effizientes Modul: manch ein Kontakt, der beim Berufsparcours geknüpft wurde, hat später schon zu einem Ausbildungsvertrag geführt.“