13/04/2011

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25 Jahre Wuppermann Bildungswerk

Ein Vierteljahrhundert Berufliche Bildung in Manfort

Die Wuppermann Bildungswerk Leverkusen GmbH blickt in diesen Tagen auf 25 Jahre erfolgreiche Arbeit im Bereich der „Beruflichen Bildung“ – mit dem Schwerpunkt in der Berufsausbildung Jugendlicher – zurück. Die Unternehmerverbände Rhein-Wupper als Mehrheitsgesellschafter gratulieren dazu sehr herzlich.

Gegründet wurde die gemeinnützige Gesellschaft im März 1986 durch die Stadt Leverkusen, die Krupp Stahl AG, die Industrie- und Handelskammer zu Köln und durch Herrn Dr. Ing. G. Th. Wuppermann.

Entstanden aus dem Betriebsbereich „Berufsausbildung“ des Stahlunternehmens Theodor Wuppermann GmbH hatte das Bildungswerk zunächst die Aufgabe, die noch durch das Stahlunternehmen eingegangenen Berufsausbildungsverhältnisse erfolgreich zu Ende zu führen und erste Maßnahmen im Bereich der „Außerbetrieblichen Berufsausbildung“ auf der Grundlage öffentlicher Förderprogramme zu entwickeln.

So nahm die WBL am 01.04.1986 als rechtlich selbstständiges Unternehmen mit zunächst insgesamt 190 Auszubildenden, 13 Ausbildern und 2 Mitarbeitern im Verwaltungsbereich ihren Geschäftsbetrieb auf.

Seit dieser Zeit wurden im Ausbildungszentrum in Leverkusen-Manfort viele hundert Jugendliche in anerkannten Ausbildungsberufen qualifiziert und sind heute als Facharbeiter in den Unternehmen in der Region beschäftigt. Darüber hinaus wurden viele arbeitslose Erwachsene und geringqualifizierte Beschäftigte in den Unternehmen durch Umschulungen oder andere Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Damals wie heute werden berufliche Bildungsmaßnahmen sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich durchgeführt. Der Schwerpunkt der Qualifizierungen im Bildungswerk liegt jedoch eindeutig auf dem Metall- und Elektrobereich. Hier werden heute Industrie- und Zerspanungsmechaniker, Anlagen- und Werkzeugmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer, Mechatroniker sowie Elektroniker in den verschiedenen Fachrichtungen qualifiziert.

Im Jahr 1999 konnte die WBL ihr Geschäftsgebäude und die große Ausbildungswerkstatt nebst Grundstück von ca. 12.000 qm käuflich erwerben. Seither sind umfangreiche Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen durchgeführt worden. Heute präsentiert sich ein moderner Bildungsdienstleister, dessen technische Ressourcen allerhöchsten industriellen Ansprüchen genügt. Stolz verweist der Geschäftsführer, Joachim Pfingst, auf ein CNC-Schulungszentrum, eine moderne Schweißwerkstatt sowie bestens ausgestattete Schulungsräume für Steuerungs- und Automatisierungstechnik. Pfingst: „Bei unserem gesamten Maschinenpark handelt es sich nicht um Übungsmaschinen, sondern um eine maschinelle Ausstattung wie sie auch in industriellen Unternehmen vorzufinden ist“.

Im November 2008 haben die Unternehmerverbände Rhein-Wupper die Geschäftsanteile der Krupp Stahl AG und der Industrie- und Handelskammer zu Köln übernommen und halten heute zusammen über 53 % der Anteile am Stammkapital der Gesellschaft. „Mit der Übernahme der Geschäftsanteile wollen wir langfristig gewährleisten, dass insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen in der Region im Bereich der beruflichen Bildung die notwendigen Infrastrukturen erhalten, um auch zukünftig durch bestens qualifiziertes Personal wettbewerbs- und innovationsfähig zu sein“, so Andreas Tressin, Geschäftsführer der Unternehmerverbände Rhein-Wupper.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt vollzog sich in der Wuppermann Bildungswerk Leverkusen GmbH der Wandel vom Bildungsträger, der vorwiegend öffentliche Förderprogramm zur „Außerbetrieblichen Berufsausbildung“ nutzte, hin zum Bildungsdienstleister, der den Unternehmen in der Region individuelle und passgenaue Bildungsangebote erstellt. So zählt das Bildungswerk inzwischen ca. 400 Unternehmen und Institutionen in der Region zu seinen Kunden. „Im Bereich der Berufsausbildung im Verbund reicht unser Leistungsportfolio von der Übernahme einzelner Ausbildungsmodule bis hin zur Übernahme der kompletten Berufsausbildung in den Metall- und Elektroberufen“, berichtet Pfingst.

Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sind oftmals aufgrund ihrer Spezialisierung nicht in der Lage, alle Ausbildungsinhalte, die der Gesetzgeber über die Ausbildungsordnungen vorgibt, in ihren Unternehmen zu realisieren. „Die WBL ist seit vielen Jahren unser Partner bei der Durchführung der beruflichen Erstausbildung. Ohne die Leistungen des Bildungswerkes wäre die Nutzung dieses Instrumentes zur Deckung des zukünftigen Personalbedarfes in unserem Unternehmen kaum möglich“, berichtet Arndt Krebs, Geschäftsführer der Babcock Industry and Power GmbH.

Die exzellenten technischen und personellen Ressourcen erlauben es der Wuppermann Bildungswerk Leverkusen GmbH, den zu Qualifizierenden heute eine moderne Lernumgebung zu bieten, in der prozess,- projekt- und zielorientiertes Arbeiten einen hohen Stellenwert genießt. Dies zeigen auch die Ergebnisse von Zwischen- und Abschlussprüfungen, die oftmals über dem Kammerdurchschnitt liegen. So ist die WBL in der Vergangenheit bereits mehrfach durch die Industrie- und Handelskammer zu Köln als hervorragender Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet worden. Insgesamt stehen heute im Bildungswerk über 400 Qualifizierungsplätze in der Aus,- Fort- und Weiterbildung zur Verfügung.

Im Zuge der demografischen Entwicklung gewinnt nunmehr auch die berufliche Qualifizierung sog. benachteiligter Jugendlicher, dies sind leistungsschwächere Schulabgänger, zunehmend an Bedeutung. War dies vor einigen Jahren noch ein fast ausschließlich sozialpolitisches Problem, so überwiegen heute die arbeitsmarktpolitischen Aspekte bei weitem. Pfingst: „Ich denke, wir können es uns in Zukunft einfach nicht mehr leisten, die defizitbehafteten Schulabgänger vom dualen Bildungssystem auszuschließen, weil wir sie – ausgebildet zu Facharbeitern – zur Besetzung der Arbeitsplätze in den Unternehmen dringend benötigen. Wir stellen uns dieser Herausforderung schon seit vielen Jahren und haben für benachteiligte Jugendliche besondere Ausbildungsabläufe entwickelt“. Diese beinhalten nicht nur die Vermittlung berufsspezifischer Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern durch den Einsatz besonders geschulter Ausbilder, einer permanenten sozialpädagogischen Betreuung sowie berufschulbegleitender Stütz- und Förderunterrichte, auch Instrumente zur Reduzierung von persönlichen Defiziten bei den Auszubildenden.

Die eigentliche Geburtstagsfeier der WBL wird im Sommer 2011 auf dem Gelände des Bildungswerkes stattfinden. Geplant ist eine Veranstaltung zum Thema „Fachkräftebedarf in der Region“ in Verbindung mit einem Geburtstags- und Sommerfest.