Größte Leverkusener Ausbildungsmesse diesmal mit 68 Ausstellern

Am 23. und 24. September 2016 führen die Unternehmerverbände Rhein-Wupper mit den Mitgliedsunternehmen aus Leverkusen, Langenfeld, Monheim, Leichlingen, Burscheid und Umgebung zum mittlerweile neunten Mal gemeinsam mit dem Berufskolleg Opladen einen „Tag der Ausbildung“ im FORUM Levekusen durch.

Die Arbeitsmarktsituation in Nordrhein-Westfalen für die Auszubildenden ist im Augenblick so gut wie nie. Von den 102.625 gemeldeten Ausbildungsplätzen standen laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit Ende Juli für das Ausbildungsjahr 2016/2017 noch 30.300 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Die besten Chancen noch freie Ausbildungsplätze zu finden, haben Jugendliche im Handel. Die Verkäuferin/der Verkäufer führte im Juli die Liste der noch unbesetzten Ausbildungsplätze in NRW an, dicht gefolgt vom Kaufmann/-frau im Einzelhandel. Allein in Leverkusen waren Ende Juli noch 208 Berufsausbildungsstellen unbesetzt. Besonders erfreulich ist, dass nicht nur die Jugendlichen mit einem höheren Abschluss gute Chancen haben. So eignensich die meisten der noch freien Ausbildungsplätze auch für Jugendliche mit Haupt- und Realschulabschluss.

„Wir haben uns in diesem Jahr das Ziel gesetzt, alle noch verbliebenen 208 freien Berufsausbildungsstellen zu besetzen“, so Aline Fellmin, Referentin Bildung und Öffentlichkeitsarbeit der Unternehmerverbände Rhein-Wupper und damit eine de rHauptorganisatorin der Ausbildungsmesse. „Genau deshalb haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie wir noch einige der freuen Stellen besetzt bekommen. Der „Tag der Ausbildung“ ist ein gutes Instrument für die Rekrutierung des Fachkräftenachwuchses, deshalb bieten wir dieses Jahr zum ersten Mal eine „Last-Minute-Börse“ an. An unserem Stand können sich dann die Jugendlichen darüber informieren, bei welchem am „Tag der Ausbildung“ teilnehmenden Unternehmen noch freie Asbildungsplätze vorhanden sind. Diese haben uns ihre vakanten Stellen im Vorfeld mitgeteilt. Wir können so zwischen den noch suchenden Unternehmen und den Bewerbern den nötigen Kontakt herstellen.“

Folgende Unternehmen bieten noch freie Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr 2016/2017:

• AVEA GmbH & Co. KG
• Bundeswehr
• Covestro AG
• DRK-Kreisverband Leverkusen e.V.
• Düsseldorfer Akademie
• Federal-Mogul Burscheid GmbH

„Allerdings werden wir trotz allem bald vor einem großen Problem stehen“, so der Geschäftsführer der Unternehmerverbände Rhein-Wupper, Rechtsanwalt Andreas Tressin. „Die geringe Geburtenrate und die gestiegene Lebenserwartung lassen die Gesellschaft altern und schrumpfen. Deshalb trifft der demografische Wandel Deutschland härter als die meisten anderen Länder. So werden in wenigen Jahrzehnten zwei Senioren auf einen Jugendlichen kommen. Die Erwerbsbevölkerung wird drastisch absinken und ab 2020 wohl auf dem Höhepunkt sein. Denn genau dann werden die geburtenstarken Jahrgänge – die Babyboomer – aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Es wird also kein Weg daran vorbei führen, die bereits vorhandenen Potentenziale besser zu nutzen. Dies könnte schon gegeben sein, wenn Müttern eine schnellere Rückkehr in den Beruf erleichtert wird, indem bessere Kinderbetreuungen angeboten werden. Auch verkürzte Schul- und Studienzeiten könnte man als Möglichkeit sehen, junge Leute schneller ins Arbeitsleben zu integrieren. Zudem werden wir es nicht umgehen können, ältere Beschäftigte noch länger im Breuf zu halten.“

Deshlab ist es Tressin besonders wichtig, den Jugendlichenihre Möglichkeiten aufzuzeigen. Und genau das ist der Sinn des „Tags der Ausbildung“. Durch das koordinierte Zusammenwirken aller am Arbeitsmarkt beteiligten Akteure ist es möglich, dem Ziel „Passgenaue Aus- und Weiterbildung“ immer näher zu kommen. Am „Tag der Ausbildung“ werden sich die IHK, die Kreishandwerkerschaft, der Einzelhandel, die Agentur für Arbeit und Bildungsträger mit ihrem Know-how und Infrastrukturen einbringen.

„Im Mittelpunkt des diesjährigen „Tag der Ausbildung“ stehen natürlich – wie auch in den letzten Jahren – die Präsentationen und Vorstellungen von über 120 Ausbildungsberufen der ausstellenden Unternehmen“, so Tressin.

In diesem Jarh wurde die Grundausrichtung der Veranstaltung geändert. Es handelt sich jetzt wirklich und ausschließlich um einen Tag der „Berufsausbildung“. Das heißt, es wurden keine Hochschulen und Fachhochschulen eingeladen. Für Jugendliche, die studieren wollen, gibt es im Gegensatz zu Ausbildungsplatzsuchenden, viele geeignete Veranstaltungen, deshalb wollte man sich nur auf die Berufsausbildung konzentrieren. Schülerinnen und schüler der Oberstufen der Gymnasien und Gesamtschulen werden selbstverständlich trotzdem weiterhin zum „Tag der Ausbildung“ eingeladen.

Rainer Fehl, Bereichsleiter Schulberatung und Öffentlichkeitsarbeit am Berufskolleg Opladen freut sich besonders, dass die Anzahl der Teilnehmer trotzdem gleichgehalten wreden konnte bzw. sogar erhöht wurde. „Für uns ist das ein Beleg dafür, wie groß ds Interesse auf Seiten der Ausbildenden in der Region ist. Wir haben sogar fast 70 Aussteller, das ist wieder neuer Rekord!“

Wie auch schon beim „Tag der Ausbildung“ vor zwei Jahren, besteht bei dem Azubi-Speed-Dating „Mein Start“ die Möglichkei, kurze, zehnminütige Bewerbungsgesrpäche mit Vertretern der Unternehmen zu führen. In diesem Gespräch sollen sich die Jugendlichen als potenzielle Auszubildende darstellen, um so möglicherweise in das Bewerbungsverfahren aufgenommen zu werden. Sie sollen die Gelegenheit haben, die Unternehmen zu überzeugen, sich mit ihrer Bewerbung zu beschäftigen. „Eingeladen weden dazu nur die Schüler der Abgangsklassen (Klasse 10 der Sek. I- Schulen, Abgangsklassen der Berufskollegs, Gesamtschulen und Gymnasien). Also genau die Interessenten für eine Ausbildung im Sommer 2017“, so Fehl. Die Bewerber müssen sich vorher wieder über die Unternehmerverbände verbindlich anmelden. „Mein Start“ findet am Samstag, den 24.09.2016 von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr im Vortragssal statt.

Der Berufsparcours ist, wie auch in den letzten Jahren, fester Bestandteil der Messe. Eingeladen werden die Klassen der Jahrgangsstufe 9 aller Schulformen der Region. In ca. 90 ;inuten wechseln die Schülergruppen, insgesamt ca. 150 Schüler pro Durchgang, von Tisch zu Tisch und probieren dort kleine typische Aufgaben aus den Ausbildungsberufen aus. Die Schüler erfahren so vielleicht, was ihnen liegt und Spaß macht und was nicht so sehr. So können die teilnehmenden Unternehmen schon sehen, welche Jugendlichen besonderes Geschick mitbringen und diese gezielt ansprechen.

„Wir freuen uns ganz besonders über die große Zustimmung der Unternehmen zum Ferienpraktikum. Ein Angebot, dass wir erstmalig organisieren. Bisher haben uns 22 Teilnehmer ihre möglichen Zeiträume für Praktika genannt. Für sie werden wir in den Schulen dafür Werbung machen und in unseren Materialien darauf hinweisen. Außerdem bekommen sie ein Logo für Ihren Stand, mit dem auf das Angebot hingewiesen wird und sich die Interessenten direkt um einen Praktikumsplatz bewerben können“, so Fehl.

Zur Vorbereitung der Veranstaltung werden neben der gewohnten Pressearbeit weitere Maßnahmen durchgeführt. „Alle Schulen der Region werden angeschrieben und jede Klassenlehrerin und jeder Klassenlehrer bekommt persönlich die Klassenmappe „Mit Plan in die Zukunft“ mit Materialien zu Vorbereitung auf den Besuch der Veranstaltung. So hoffen wir, mehr Verbindlichkeit in die Schulen zu bekommen und auch die Lehrkräfte zu animieren, schon frühzeitig den großen Nutzen unserer Veranstaltung an die Schülerinnen und Schüler zu vermitteln“, meint Fellmin.

Schließlich wurde eine interessante Vortragsreihe wie z.B. zu den Themen wie „Suchst Do noch oder orientierst Du Dich schon?“, „Knigge für Bewerbungsgespräche“, „Benimm ist in“ und noch vielem mehr aufgenommen“, so Fellmin weiter.

Die diesjährige Kick-Off-Veranstaltung zum „Tag der Ausbildung“ fand am 30.08.2016 nicht ohne Grund im „Klinikum Leverkusen“ statt. Das „Klinikum“ nimmt seit über 10 Jahren am „Tag der Ausbildung“ teil und ist letztlich an diesem großen Erfolg der Ausbildungsmesse mit beteiligt. Der Ausbildung im Unternehmen wird ein sehr hoher Stellenwert beigemessen, deshalb gibt es dort ein so breitgefächtertes Ausbildungsangebot. Der Unternehmenserfolg des Klinikums Leverkusen ist das Ergebnis einer Geschäftspolitik, die auf ständige Verbesserung der Infrastruktur, Kooperation, Prozessoptimierung und kompromissloses Qualitätsmanagement setzt. Vor allem aber ist dies dem bemerkenswerten Engagement ihrer Mitarbeiter zu verdanken. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, werden immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebraucht, die mit innovativem Denken und engagierten Handeln überzeugen können und sich dem Leitbild und der Weiterentwicklung des Gesundheitsparks verpflichtet fühlen. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung ist es dem „Klikikum“ deshalb besonders wichtig, dass eine langfristige Zusammenarbeit angestrebt wird.

Tressin rief alle Beteiligten dazu auf, bei den Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen. Gerade jetzt, wo auf dem Arbeitsmarkt in naher Zukunft immer mehr freie Ressourcen zur Verfügung stehen werden ist es besonders wichtig, sich früh genug mit der Berufswahl auseinanderzusetzen. Jetzt sind Aktivität, Kompromissbereitschaft und Flexibilität gefragt. Sowohl von den Ausbildungsbetrieben, als auch von den Bewerbern. So werden dann auch noch die letzten übrigen freien Plätze besetzt.